PRESSE

Nur keine Riesen-Reise
 

10.12.11

Ganz zu Beginn des Jahres 2011 gastierte der SC Westfalia im Velberter Stadion Sonnenblume. Damals, am 6. Februar, führte die Elf von Klaus Täuber die SCW-Filiale von Frank Schulz zeitweise vor, um in den letzten drei Minuten eine 2:0-Führung herzuschenken und sich mit einem bitteren 2:2 vom Platz zu trollen. Wenn für die Herner das Fußballjahr am morgigen Sonntag (Anstoß 14 Uhr) in ebendiesem Stadion endet, kann die Westfalia von einem erneuten Punktgewinn nur träumen.

Denn viel hat sich verändert in den letzten zehn Monaten. Zu viel. In Velbert hat sich die Herner Kolonie aufgelöst. Erst gingen Christopher Ditterle, Andreas Kluy und Sven Barton, dann musste auch Trainer Schulz seinen Spind räumen. Geblieben sind Kapitän Tim Gebauer, lange schon verletzt. Sein Stellvertreter Norman Seidel, seit zwei Wochen mit Rippenbrüchen und einem Nierenriss ebenfalls außer Gefecht. Und Marko Onucka. Auch der Stürmer schied im letzten Velberter Punktspiel gegen Bielefeld II (4:4) verletzt aus, hat sich inzwischen aber wieder fit gemeldet und dürfte als einziger Ex-Herner zumindest im SSVg.-Kader stehen.

Viele Bekannte wird er nicht wiedersehen. Im aktuellen Herner Aufgebot gibt es nicht einen Spieler, der vor anderthalb Jahren mit Onucka und Co. am Schloss kickte. Auch vom Februar dieses Jahres sind nur noch Pascal Kurz und Samed Sazoglu dabei. Nicht aber Tino Westphal, damals erst in der 80. Minute eingewechselt. Der vor dieser Spielzeit zum „Leitwolf“ erkorene Westphal hat sich unter der Woche nicht beim Training blicken lassen – nachdem er nach seiner Auswechslung gegen Erndtebrück ohne das obligatorische Abklatschen der Kollegen schnurstracks in die Kabine geflüchtet war. Eine Aussprache habe es seitdem nicht gegeben, wie Uli Reimann erklärte. Auf keinen Fall werde Westphal in Velbert zum Herner Kader zählen. Mehr, so der Herner Trainer, wolle er zu diesem Thema nicht sagen.

Muss auch nicht sein. Beim SCW sehnt man sich nach der Winterpause, kann man es kaum erwarten, dass dieses vertrackte Fußballjahr endlich endet.„Wir können nur hoffen, dass wir nicht so eine Riesen-Reise kriegen“, fährt Reimann ohne jede Illusion nach Velbert. Dabei zeigt ja die Erfahrung von Februar, was im Fußball möglich ist. Fast alles.

von Wolfgang Volmer

Quelle: WAZ Herne
 

 

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