Wer da Vergleiche zum
Duell Schalke gegen
Dortmund heranzieht, ist
vielleicht doch ein
wenig zu euphorisch. Ein
traditionsreiches Derby
bei den Amateuren ist es
aber ohne Frage, wenn
der SC Westfalia Herne
am Sonntag am Schloss
Strünkede (15 Uhr,
Abisol-Arena) den
„ewigen Rivalen“
Spielvereinigung
Erkenschwick empfängt.
Zuletzt standen sich die
beiden Clubs in diesem
und im vorigen Sommer im
Endspiel des
Cranger-Kirmes-Cups
gegenüber, und beide
Male setzten sich die
Erkenschwicker durch.
Alles Makulatur, ebenso
wie die beiden letzten
Meisterschaftsvergleiche
in der NRW-Liga-Saison
2010/2011, die der SCW
zu Hause mit 2:1 und am
Stimberg mit 2:0 gewann.
Erkenschwick musste nach
jener Spielzeit in die
Westfalenliga, kehrte
als Vizemeister aber
direkt zurück in die
neue Oberliga Westfalen.
Am Sonntag werden die
Karten neu gemischt, und
zwar in einem „ganz
normalen
Meisterschaftsspiel“,
wie Uli Reimann
ausdrücklich betonte.
„Es wäre doch
schwachsinnig von uns,
da noch eine besondere
Brisanz reinbringen zu
wollen. Wir haben genug
mit uns selbst zu tun,
wie die fünf Roten
Karten der letzten
Wochen gezeigt haben“,
sagte der SCW-Trainer.
Die beiden letzten
Platzverweise haben auch
noch Auswirkung auf das
erste Heimspiel der
Strünkeder in dieser
Saison. Stürmer Rasit
Tekin wird am Sonntag
noch einmal pausieren
müssen, und Samed Sazglu,
der in Sprockhövel 39
Minuten lang als zweite
Spitze agierte, ist für
drei Wochen
beziehungsweise drei
Spiele aus dem Verkehr
gezogen. Seine Wunschelf
wird Reimann erneut
nicht aufbieten können,
da Philipp Kraska sich
noch im Urlaub befindet,
Maik Liedtke aus
beruflichen Gründen in
dieser Woche nicht
trainieren konnte und
Marvin Poggel und Samet
Ural sich bei den
letzten Übungseinheiten
verletzt haben.
Mit welcher Formation
und taktischer
Ausrichtung er in die
Partie gehen wird,
wollte Reimann am
Freitag noch nicht
verraten. „Aber wir
werden uns nicht total
defensiv hinten rein
stellen, sondern uns
auch Chancen
erarbeiten“, kündigte
der Trainer an. Und wies
darauf hin: „Auch
Erkenschwick ist
schlagbar, wie man am
Donnerstag sehen
konnte.“ Da unterlag der
Oberligist im
Recklinghäuser
Kreispokal beim
Landesligaaufsteiger TuS
05 Sinsen überraschend
mit 1:2. Vor
Selbstbewusstsein
strotzend werden die
Erkenschwicker daher am
Sonntag wohl kaum am
Schloss antreten. Und
Trainer Magnus Niemöller
sagte: „In einem Derby
gibt es keinen
Favoriten.“
Uwe Ross
Quelle:
WAZ
Herne