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Silvesterlauf: Uliczka hängt die Konkurrenz in Rekordzeit ab
 

02.01.13


Er kam zurück, sah, und siegte: Steffen Uliczka, Olympiateilnehmer in London, bleibt der König des Herner Silvesterlaufes. Nach seinen vier Erfolgen am Gysenberg von 2006 bis 2009, dem Ausfall in 2010 und seiner Stippvisite 2011 bei einem Einladungslauf in Österreich kehrte der mehrfache deutsche 3000-Meter-Hindernismeister zurück nach Herne – und setzte sich gleich wieder die Krone auf.

Der Siegeslauf des 28-Jährigen von der SG TSV Kronshagen/Kieler TB war der Höhepunkt des traditionellen sportlichen Jahresausklangs in Herne, der wieder weit über 1000 Sportlerinnen und Sportler sowie viele Hundert Zuschauer in den Gysenbergpark lockte. Riesig war der Applaus für Steffen Uliczka, als der einsam und alleine aus dem Wald auftauchte und sich ohne erkennbare Anstrengung dem Ziel näherte. Jetzt galt der Blick nur noch der Uhr. Würde erstmals beim Herner Silvesterlauf die 30-Minuten-Marke geknackt werden? Am Ende blieb das digitale Zählwerk bei 30:10 Minuten stehen. Neuer Streckenrekord, denn damit unterbot Uliczka seine bisherige Bestzeit aus 2008 um fünf Sekunden.

Seiner Konkurrenz hatte der Kieler diesmal bereits nach 800 Metern die Fersen gezeigt und lief dann einem souveränen Sieg entgegen. Auf der langen Zielgeraden entwickelte sich nur noch ein packender Kampf um die Plätze. Im Endspurt setzte sich schließlich Fynn Schwiegelshohn (31:19, LG Olympia Dortmund) vor Jonas Beverungen (31:23, TV Wattenscheid 01), Erik Somssich (31:26, LG Regensburg), Fabian Dillenhöfer (31:28, LG Olympia Dortmund) und Karol Grunenberg (31:36, ASV Duisburg) durch. Vorjahressieger Manuel Meyer (31:44, TV Wattenscheid 01) musste sich mit Rang sieben begnügen, durfte sich aber mit dem Sieg der Altersklasse M30 trösten.

„Unglaublich, das sind alles noch fantastische Zeiten“, war Klaus Alhorn, Cheforganisator des Ausrichters SC Westfalia Herne, begeistert. Und das galt natürlich auch für die Siegerzeit bei den Frauen. Hier setzte sich, wie bei ihrem Premierenlauf 2011, die für den TV Wattenscheid 01 startende Äthiopierin Eleni Gebrehiwot in 33:09 Minuten durch. Damit verbesserte sie den von ihr selbst aufgestellten Streckenrekord gleich um 19 Sekunden. Platz zwei belegte wie im Vorjahr Carolin Aehling (33:46, LG Coesfeld), Dritte wurde die Bochumerin Rebecca Zimmermann (41:46). Den Sonderpreis als beste Hernerin sicherte sich erneut die vereinslose Ulrike Lange (44:43), die in der Gesamtwertung der Frauen den zwölften Platz belegte.

Zwischen den Läufen hatten die Organisatoren und vor allem zwei Athletinnen des Baukauer TC einige Schrecksekunden zu überstehen. Zum Ende des Fünf-Kilometer-Laufes fegte eine Windböe das Zielgerüst aus der Verankerung und traf die beiden Läuferinnen, die sich zu diesem Zeitpunkt noch als Zuschauerinnen dort aufhielten. „Zum Glück ist bis auf eine Beule und eine leichte Armverletzung nichts Schlimmeres passiert. Die Beiden haben anschließend sogar noch den Zehn-Kilometer-Lauf absolviert“, konnte Klaus Alhorn durchatmen.


Probst löst Bollmann ab

Hendrik Bollmann hat schon mehrfach, zuletzt 2011, auf der Bühne gestanden, um die Auszeichnung als bester Herner des Silvesterlaufes entgegenzunehmen. Am Montag musste der 30-jährige Lokalmatador aus Wanne-Eickel diesen Platz frei machen, für seinen deutlich jüngeren Nachfolger Marius Probst.

Gerade 17 Jahre jung ist der Herner, der früher für den Nachwuchs des SC Westfalia kickte, im August geworden. Als Leichtathlet läuft Probst im Trikot des TV Wattenscheid 01, wie auch noch Bollmann bis zum letzten Jahr, ehe er seine Leistungskarriere beendete und sich dem heimischen Baukauer TC anschloss.

Am Silvestertag 2012 wurde nun der Wachwechsel zwischen den beiden Hernern vollzogen. In 35:18 Minuten absolvierte Marius Probst die zehn Kilometer, belegte damit Platz 17 im Gesamteinlauf. Neun Positionen dahinter kam Hendrik Bollmann nach 36:59 Minuten ins Ziel. Für seinen Nachfolger hatte Bollmann nur lobende Worte: „Man muss sich mal seinen Laufstil angucken. Er läuft wie ein Kenianer. Wenn er vernünftig weiter macht, wird er ein richtig Guter.“

Marius Probst, der als Schüler zu Silvester schon die 1500 Meter am Gysenberg lief, blieb nach seinem ersten Erfolg als bester Herner über die 10 000 Meter bescheiden: „Es war schon richtig anstrengend, aber es bleibt auch noch Luft nach oben.“ Zum Ende des neuen Jahres will der dann 18-Jährige beim 37. Silvesterlauf wieder angreifen.


Uwe Ross


Quelle: WAZ Herne

 

 

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