Nichts Neues vom SC
Westfalia. Das gestrige
Nachholspiel in der
Evora-Arena mutete fast
wie eine Kopie der
letzten Herner
Oberliga-Auftritte an.
Wieder stand die Partie
auf bescheidenem Niveau,
wieder reichten die
limitierten Mittel, um
sich mit einem ebenfalls
schwachen Gegner über
weite Strecken zu
neutralisieren, wieder
waren es ein paar
Schlafmützigkeiten bei
Standards, die der SCW
mit einer unnötigen
Niederlage bezahlte. Die
Schlinge zieht sich
langsam zu.
In dieser Saison scheint
es, als träfen fast jede
Woche die gleichen
Mannschaften
aufeinander: der FC Not
und der SC Elend. Keine
halbe Stunde brauchten
die 22 Akteure, um die
Zuschauer beider Lager
von ihrem Unvermögen zu
überzeugen. Mit
spöttischen Sprüchen
kommentierten sie das
Gewürge und Gepöhle, das
sie sich in der ersten
Hälfte antun mussten.
Die HSV-Fans konnten
sich zumindest an
einigen wenigen
Torchancen erfreuen, die
Glöden (21.), Backszat
(31.) und Höfler (34.)
aber nicht zu nutzen
wussten. Die Herner
standen hinten zumeist
gut, nach vorne hin ging
wenig bis gar nichts.
Das änderte sich auch
nach Wiederbeginn
zunächst nicht. Erst als
Matthias Krantz,
verspätet eingetroffen
und deshalb erst zur
Pause für den blassen
Marc Schröter
eingewechselt, seinen
Auftritt nach 13 Minuten
wegen muskulärer
Probleme abbrach, kam
frischer Wind in Person
von Rasit Tekin. Frech
mischte der Angreifer
die Hammer Abwehr um die
Ex-Herner Michael Baum
und Sebastian Krug auf,
hatte aber, von
Christian Johns (61.)
bzw. Semih Güler (64.)
auf die Reise geschickt,
nach langen Sprints
nicht mehr die
Konzentration, den Ball
im HSV-Tor
unterzubringen.
Kaum aber witterten die
Gäste so etwas wie eine
Siegchance, wurden sie
jäh aus ihren Träumen
gerissen. Andreas
Pollasch, vermutlich ein
talentierter
Leichtathlet, aber nicht
mit übermäßig viel
Spielverständnis
gesegnet, beförderte den
Ball unbedrängt ins
Seitenaus, und aus
diesem unnötigen Einwurf
resultierte die Hammer
Führung.
Nun war der SCW
gezwungen, den
Vorwärtsgang einzulegen.
Und machte das gar nicht
mal so schlecht. Doch
bis auf einige
Halbchancen für Tekin
und Torben Reimann
sprang nichts dabei
heraus. Die endgültige
Entscheidung fiel kurz
vor Schluss, als sich
Robert Hansmanns
Kopfballabwehr nach
einem Backszat-Freistoß
als Bogenlampe ins
Herner Tor senkte.
Trainer Uli Reimann war
bedient. „Wir haben
bestimmt nicht gut
gespielt. Aber wieder
haben wir uns durch ein
paar dumme Aussetze um
einen Punkt gebracht“,
schimpfte der
leidgeprüfte Coach.
Hammer SpVg - SC
Westfalia 04 Herne 2:0
(0:0)
Tore: 1:0 (65.) Backszat,
2:0 (87.) Eigentor
Hansmann.
HSV: Kuschmann - Müller
(46. Dick), Krug, Baum,
Kaminski - Glöden -
Demir (64. Greco),
Schaffer, Backszat,
Cerci (67. Harder) -
Höfler.
SCW: M. Johns - Güler,
Planhof, Torben Reimann,
Gallus - Hansmann, Kaya
(73. Dzaferoski) -
Pollasch, Chr. Johns,
Schröter (46. Krantz,
58. Tekin)) - Sazoglu.
SR: Lennart Brüggemann.
Zuschauer: 270
Wolfgang Volmer
Quelle:
WAZ
Herne