In einem wenig
anschaulichen Spiel
hatte der SC Westfalia
lange Glück, wenigstens
ein 1:1 zu halten. Doch
dann traf Christian
Knappmann noch einmal.
Auch im vierten Versuch
kein Auswärtssieg für
den SC Westfalia: Beim
SC Mengede zeigte der
SCW eine fußballerisch
und teilweise auch
kämpferisch sehr mäßige
Leistung, die nur für
ein 1:1 reichte.
„Komplett zu wenig“,
fand SCW-Trainer Holger
Wortmann, der ein
„ausgeglichenes“ Spiel
zwischen Westfalia und
dem Tabellenzweiten
gesehen hatte.

SCM-Kapitän und
Ex-Westfalia-Spieler Tim
Gebauer luchst Marko
Onucka den Ball ab.
Foto:
Arthur Makiela /
RevierSport
Mengede hatte besonders
im zweiten Abschnitt
mehr Chancen, musste
aber froh sein, dass
Westfalia nicht doch
alle drei Punkte
mitnahm: Nach dem besten
Angriff des Spiels traf
Fatmir Ferati in der 88.
Minute den Pfosten,
Christian Knappmann
versenkte den Abpraller
– der Abseitspfiff des
Schiedsrichters beendete
den blau-weißen
Jubelsturm abrupt. Es
wäre ein ziemlich
schmeichelhafter Sieg
gewesen.
Dass die Zuschauer wenig
fußballerische Feinkost
angeboten bekamen, war
den Mannschaften nicht
anzulasten: Der Platz im
Volksgarten war mehr
Bolzwiese als
Fußballrasen. Der SCW
versuchte es mit
Kombinationsspiel, es
war zum Scheitern
verdammt. „Das konnte
nicht gutgehen“, fand
Wortmann, „wir hatten
die Absprache, lang
hinter die Kette zu
spielen.“ Davon war
wenig zu sehen, nach
Ballverlusten blieben
die SCW-Offensiven
stattdessen oft stehen
oder drehten sich
lustlos weg, statt
nachzusetzen.
Dabei machten die
Hausherren es vor:
Steile Pässe, wenig
Ballkontakte, schnelle
Abschlüsse. Sah nicht
schön aus, verfehlte
gegen den im
Rückwärtsgang naiven und
halbherzigen SCW aber
die Wirkung nicht: Nach
einer Viertelstunde
verpasste Adamczok die
Führung so nur knapp,
stocherte daneben. Zehn
Minuten später dann das
1:0, Schultze-Adler
köpfte eine
Freistoßflanke ein – den
musste Benjamin
Carpentier, der
„Torwart!“ rief, aber
nicht an den Ball kam,
auf seine Kappe nehmen.
Westfalia kam
geschlossener aus der
Kabine, Körpersprache
und verbale
Kommunikation waren
positiver – und
erfolgreicher. Direkt
nach der Pause traf
Mengede erst die Latte,
dann kam aber Herne.
Gumpert, bester und
fleißigster Herner,
tankte sich rechts
durch, chippte den Ball
in die Mitte, wo
Knappmann leicht
vollstreckte. „Fünf
Minuten nach der Pause
haben gereicht, das ist
eigentlich das
Schlimme“, ärgerte sich
Wortmann, dass seine
Mannschaft dann in alte
Muster verfiel: „Wenn
wir so weitergemacht
hätten, wäre auch das
2:1 für uns gefallen.“
Dem Siegtor war der SCM
dann näher, scheiterte
nach Gegenstößen aber
mehrmals an der
Buckelpiste im
Strafraum, dem eigenen
Unvermögen oder
Carpentier. Westfalia
blieb vor allem durch
Gumpert gefährlich, der
zwei dicke Chancen
vergab. Nach einem
Zuckerpass von Fatmir
Ferati entschied er sich
gegen den Querpass und
schoss daneben (58.).
Dann bekam er den Ball
nach starkem Einsatz aus
spitzem Winkel nicht
aufs Tor (66.).
Für einen Sieg war das
insgesamt aber: Komplett
zu wenig.
Quelle:
WAZ Herne
/ Philipp Ziser
SC Mengede 08/20
- SC Westfalia 04 Herne
1:1 (1:0)
SCW: Carpentier –
Horneffer, Kilic,
Kücükyagci, Kaya -
Weßendorf, Zaskoku -
Gumpert, Ferati, Onucka
(74. Yavuz) - Knappmann.
Tore: 1:0 Schultze-Adler
(24.), 1:1 Knappmann
(52.)
SR: Marco Müller
(Holsen)
Zuschauer: 200
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