Trotz einer beherzten
kämpferischen Leistung
verlor der SC Westfalia
sein Heimspiel gegen
Brünninghausen und
rutschte bis auf Platz
zehn ab.
Ziemlich geknickt hockte
Christian Knappmann bei
der Pressekonferenz im
„Tilkowski“. Viel
vorwerfen konnte
Westfalias verletzter
Spielertrainer seinen
Jungs allerdings nicht.
Sie hatten sich
zerrissen, waren
gerannt, hatten alles
gegeben, was in ihnen
steckt. Aber das reichte
nicht. Mit
Brünninghausen setzte
sich die reifere
Mannschaft durch und
kickte den SCW erstmals
in dieser Saison in die
untere Tabellenhälfte.

Auch gegen
Brünninghausen fanden
die SCW-Kicker (in
gelb!!!) nicht ins Spiel
und kassierten wieder
drei Gegentreffer.
Spätestens jetzt ist es
an der Zeit, den Begriff
„Aufstieg“ auf den Index
zu setzen und sich auf
die Realität
einzulassen. Und die
sieht mit Rang zehn,
gerade einmal vier
Punkte vor einem
Abstiegsplatz, am Ende
der Hinrunde arg
trostlos aus.
Dabei machten die Herner
gestern vieles richtig.
Mit einer Art
„pendelnder
Fünferkette“, wie sie
auch André Schubert bei
Gladbach spielen ließ,
versuchte Knappmann,
seine Abwehr zu
stabilisieren. Das
Mittelfeld wurde meist
mit langen Bällen
überbrückt, auf dem
schwer bespielbaren
Platz durchaus ein
probates Mittel. Und
vorne hetzten drei
schnelle Angreifer jedem
Ball hinterher. Die
Herner spielten mit
heißem Herzen und hohem
Tempo. Was fehlte, war
der kühle Kopf.
In dieser Hinsicht waren
ihnen die Gäste mit den
starken Ex-Hernern Kluy
und Behrend deutlich
überlegen. Das zeigte
sich schon in Minute
sechs, als Schrade nach
schnell ausgeführtem
Einwurf allein auf
Carpentier zulief, mit
seinem Querpass aber
keinen Mitspieler fand.
Allerdings hatte
Schiedsrichter
Lepperhoff ein
elfmeterwürdiges Foul
des herausstürzenden
Herner Torhüters
gesehen. Behrends
Strafstoß aber konnte
Carpentier parieren, und
auch den Kopfball des
Ex-Herners nach der
folgenden Ecke wehrte er
reaktionsschnell ab.

Ex-Herner Dominik
Behrend scheitert mit
seinem Elfmeter an
SCW-Keeper Benjamin
Carpentier.
Fotos: Henrich
Es folgte die beste
Herner Phase. Erst hatte
Enes Kaya die Führung
auf dem Fuß, zielte aber
knapp am langen Eck
vorbei (10.), dann
nagelte Robin Klaas die
Kugel aus 24 Metern an
die Latte. Kurz darauf
zog Aktas knapp vorbei,
und nach Aktas’ feinem
Hackentrick rutschte
Kaya der Ball über den
Schlappen – ein Herner
Tor lag förmlich in der
Luft.
Doch es fiel auf der
anderen Seite. Hatte
Behrend kurz vorher noch
das Lattenkreuz
anvisiert, zielte Kluy
in der 31. Minute
genauer und versenkte
den Ball in den Winkel.
Sekunden vor der Pause
musste Carpentier Kopf
und Kragen riskieren, um
nach einem Konter das
0:2 zu verhindern.
Zur Halbzeit stellte
Knappmann um, zog
Weßendorf ins
Mittelfeld, um den Druck
zu erhöhen. Mit Erfolg.
Von Ferati fein
vorbereitet, traf
Gumpert aus kurzer
Distanz zum 1:1. Der SCW
hatte einen Punkt, aber
er wollte mehr, drückte
weiter aufs Tempo, aber
Aktas versiebte die
Großchance zum 2:1. Als
Kusakci verletzt raus
musste, wurde Herne
konteranfällig, und das
nutzte Brünninghausen
eiskalt aus. Nach
Behrends Flugkopfball
zum 1:2 warf der SCW
alles nach vorn und
wurde mit einem weiteren
Konter bestraft.
SC Westfalia 04 Herne -
FC Brünninghausen 1:3
(0:1)
Tore: 0:1 (31.) Kluy,
1:1 (50.) Gumpert, 1:2
(82.) Behrend, 1:3 (88.)
Stöcker.
SCW: Carpentier -
Kusakci (66. Kücükyagci),
Weßendorf (58. Akyül),
Zaskoku, Horneffer, Ayaz
- Klaas - Ferati - Kaya
(53. Yavuz), Aktas,
Gumpert.
SR: Patrick Lepperhoff
(Gevelsberg)
Zuschauer: 168
Quelle:
WAZ Herne
| Wolfgang Volmer
Fotostrecke RevierSport
Fotoalbum J. Henrich