PRESSE

Westfalia taumelt der Abstiegszone entgegen
 

07.12.15

Trotz einer beherzten kämpferischen Leistung verlor der SC Westfalia sein Heimspiel gegen Brünninghausen und rutschte bis auf Platz zehn ab.

Ziemlich geknickt hockte Christian Knappmann bei der Pressekonferenz im „Tilkowski“. Viel vorwerfen konnte Westfalias verletzter Spielertrainer seinen Jungs allerdings nicht. Sie hatten sich zerrissen, waren gerannt, hatten alles gegeben, was in ihnen steckt. Aber das reichte nicht. Mit Brünninghausen setzte sich die reifere Mannschaft durch und kickte den SCW erstmals in dieser Saison in die untere Tabellenhälfte.


Auch gegen Brünninghausen fanden die SCW-Kicker (in gelb!!!) nicht ins Spiel und kassierten wieder drei Gegentreffer.

Spätestens jetzt ist es an der Zeit, den Begriff „Aufstieg“ auf den Index zu setzen und sich auf die Realität einzulassen. Und die sieht mit Rang zehn, gerade einmal vier Punkte vor einem Abstiegsplatz, am Ende der Hinrunde arg trostlos aus.

Dabei machten die Herner gestern vieles richtig. Mit einer Art „pendelnder Fünferkette“, wie sie auch André Schubert bei Gladbach spielen ließ, versuchte Knappmann, seine Abwehr zu stabilisieren. Das Mittelfeld wurde meist mit langen Bällen überbrückt, auf dem schwer bespielbaren Platz durchaus ein probates Mittel. Und vorne hetzten drei schnelle Angreifer jedem Ball hinterher. Die Herner spielten mit heißem Herzen und hohem Tempo. Was fehlte, war der kühle Kopf.

In dieser Hinsicht waren ihnen die Gäste mit den starken Ex-Hernern Kluy und Behrend deutlich überlegen. Das zeigte sich schon in Minute sechs, als Schrade nach schnell ausgeführtem Einwurf allein auf Carpentier zulief, mit seinem Querpass aber keinen Mitspieler fand. Allerdings hatte Schiedsrichter Lepperhoff ein elfmeterwürdiges Foul des herausstürzenden Herner Torhüters gesehen. Behrends Strafstoß aber konnte Carpentier parieren, und auch den Kopfball des Ex-Herners nach der folgenden Ecke wehrte er reaktionsschnell ab.


Ex-Herner Dominik Behrend scheitert mit seinem Elfmeter an SCW-Keeper Benjamin Carpentier.                 Fotos: Henrich

Es folgte die beste Herner Phase. Erst hatte Enes Kaya die Führung auf dem Fuß, zielte aber knapp am langen Eck vorbei (10.), dann nagelte Robin Klaas die Kugel aus 24 Metern an die Latte. Kurz darauf zog Aktas knapp vorbei, und nach Aktas’ feinem Hackentrick rutschte Kaya der Ball über den Schlappen – ein Herner Tor lag förmlich in der Luft.

Doch es fiel auf der anderen Seite. Hatte Behrend kurz vorher noch das Lattenkreuz anvisiert, zielte Kluy in der 31. Minute genauer und versenkte den Ball in den Winkel. Sekunden vor der Pause musste Carpentier Kopf und Kragen riskieren, um nach einem Konter das 0:2 zu verhindern.

Zur Halbzeit stellte Knappmann um, zog Weßendorf ins Mittelfeld, um den Druck zu erhöhen. Mit Erfolg. Von Ferati fein vorbereitet, traf Gumpert aus kurzer Distanz zum 1:1. Der SCW hatte einen Punkt, aber er wollte mehr, drückte weiter aufs Tempo, aber Aktas versiebte die Großchance zum 2:1. Als Kusakci verletzt raus musste, wurde Herne konteranfällig, und das nutzte Brünninghausen eiskalt aus. Nach Behrends Flugkopfball zum 1:2 warf der SCW alles nach vorn und wurde mit einem weiteren Konter bestraft.


SC Westfalia 04 Herne - FC Brünninghausen 1:3 (0:1)

Tore: 0:1 (31.) Kluy, 1:1 (50.) Gumpert, 1:2 (82.) Behrend, 1:3 (88.) Stöcker.

SCW: Carpentier - Kusakci (66. Kücükyagci), Weßendorf (58. Akyül), Zaskoku, Horneffer, Ayaz - Klaas - Ferati - Kaya (53. Yavuz), Aktas, Gumpert.

SR: Patrick Lepperhoff (Gevelsberg)

Zuschauer: 168


Quelle: WAZ Herne | Wolfgang Volmer
 

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