Zakrzewskis spätes Tor
sorgt für einen
1:0-Heimsieg gegen
Kaan-Marienborn. Der
Gast verpasst so die
vorzeitige
Meisterschaft, der SCW
dagegen wahrt die
Minichance auf Platz
zwei.
Die eigenen
Meisterträume schon im
Winter ad acta legen zu
müssen ist das eine – am
viertletzten Spieltag
dann aber die
Meisterfeier des Gastes
im eigenen Stadion
erleben zu müssen das
andere.
Doch genau mit diesem
Ziel war Tabellenführer
1. FC Kaan-Marienborn am
Sonntag zum Schloss
Strünkede gekommen, der
SC Westfalia tat alles,
um dieses Szenario zu
verhindern. Die
Blau-Weißen grätschten,
rannten, kämpften,
blieben 95 Minuten
hochkonzentriert und
wurden spät belohnt:
Fünf Minuten vor Schluss
verlängerte Martin
Zakrzewski eine
Ferati-Ecke zum
1:0-Siegtreffer ins Tor.

Die Entscheidung: Martin
Zakrzewski (links, Nr.6)
köpft ein zum 1:0 für
den SCW.
Es war ein verdienter
Sieg für den SCW, wie
Kaan-Coach Thorsten
Nehrbauer zugab:
„Anfangs hatten wir
Probleme mit Westfalias
hohem Pressing, aber
über weite Strecken
haben wir uns
neutralisiert. Uns haben
dann die letzten zehn
Prozent Einsatz und
Siegeswillen gefehlt.“
Nehrbauer haderte
allerdings auch mit dem
Schiedsrichter, der Kaan
in Durchgang eins einen
klaren Handelfmeter
verweigerte und Mitte
der zweiten Hälfte
Marius Jung mit einer
harten zweiten Gelben
Karte vom Platz stellte.
Von seinem Kollegen
Christian Knappmann
erhielt er nur
Zustimmung – sowohl
bezogen auf die
Schiedsrichterkritik als
auch auf die
Spielanalyse. Der
Schlüssel zum Sieg lag
für den Westfalia-Coach
in der Vorbereitung:
„Wir sind in der Woche
ganz intensiv ins Detail
gegangen, wie wir Kaan
anlaufen und die Jungs
haben das hervorragend
umgesetzt und wieder ein
Wahnsinnspensum
abgespult.“
Beide Mannschaften waren
von der ersten Minute an
um Spielkontrolle
bemüht, jede auf ihre
eigene Weise: Westfalia
ohne, Kaan mit dem Ball.
Der 1. FC versuchte es
mit ruhigem und
kontrolliertem
Spielaufbau, die Herner
jagten selbst an der
gegnerischen Grundlinie
dem Ball hinterher,
deckten die Gegner immer
wieder doppelt und
dreifach im Mittelfeld.
Heraus kam ein
intensives Spiel ohne
größere Torszenen.

In einer der seltenen
Torszenen der ersten
Halbzeit können die
Gäste vor dem späteren
Torschützen Zakrzewski
klären.
Herne eroberte den Ball
oft schon in Kaans
Hälfte, spielte dann
aber zu unpräzise und
kam vor der Pause nie zu
zwingenden Abschlüssen,
die vielen Standards
blieben ungefährlich.
Auch die Käner Scheld
und Jörgens produzierten
mehr Annäherungsversuche
als Torschüsse, bei der
angesprochenen
Elfmeterszene hatte der
SCW den „Papst in der
Tasche“, wie Knappmann
freimütig einräumte.
Starkes
Gumpert-Comeback
Nach dem Seitenwechsel
wurde Westfalia stärker:
Ein Ferati-Freistoß
titschte auf die Latte,
der starke Kaya
scheiterte aus spitzem
Winkel an Torwart
Hammel. Spätestens als
erst Dennis Gumpert sein
Comeback feierte und
Herne zwei Minuten
später in Überzahl
geriet, hatte Blau-Weiß
endgültig Oberhand.
Gumpert blieb im
Dribbling gegen Hammel
hängen (76.), der
verhinderte den
Führungstreffer ein
weiteres Mal gegen
Ferati (78.), Hernes 45
zwirbelte noch einen
Freistoß knapp am langen
Eck vorbei (83.) – und
zwei Minuten später lag
die Kugel dann doch im
Tor. Zakrzewski stürmte
zur Trainerbank, wo
Christian Knappmann
Veitstänze aufführte,
Vorstand Horst Haneke
herzte und drückte. Zehn
Minuten später war der
verdiente Sieg perfekt
und die Käner
Meisterschaft mindestens
um eine Woche vertagt.

Am Ende bejubelte die
Westfalia einen
hochverdienten Sieg über
den designierten
Meister.
Fotos: Cib
SC Westfalia 04 Herne -
1. FC Kaan-Marienborn 07
1:0 (0:0)
Tor: 1:0 Zakrzewski
(85.).
SCW: Carpentier -
Kusakci (46.Weßendorf),
Zaskoku, Zakrzewski -
Mützel, Streit, Klaas -
Kaya (88. Kacar), Ferati,
Ayaz (65. Gumpert) -
Onucka.
Schiedsrichter: Dirk
Liermann (Hagen),
Zuschauer: 370.
Gelb-Rot: Jung/Kaan
(67./Wdh. Foulspiel).
Quelle:
WAZ Herne
| Philipp Ziser
Alle Highlights im
SCW-TV
Fotoalbum J. Henrich