PRESSE

Westfalia bläst zur Attacke auf die Oberliga
 

11.07.16


Der SC Westfalia Herne geht mit diesem Kader in die Saison 2016 / 2017 : (oben v. li.) Maurice Temme, Sebastian Mützel, Marco Onucka, Fatmir Ferati, Enes Kacar, Dennis Gumpert, Marvin Gies, Ferat Mumcu und Robin Klaas; (mittlere Reihe, v. li.) Betreuer Senol Kacar, [Betreuer, Vorstand Horst Haneke, Physiotherapeut Atilla Inan, Niklas Rieker, Dejan Petrovic, David Wassmann, Benjamin Carpentier, Tim Göbel, Maurice Kühn, Maurice Haar, Co-Trainer Fatlum Zaskoku, Trainer Christian Knappmann und Vorsitzender Sascha Loch; (vordere Reihe, v. li.) Eren Ayaz, Enes Kaya, Milko Trisic, Nils Vespermann, Dustin Blum, Tim Kosien, Philipp Rößler und Justin Klein. Es fehlt: Frederik Streit. Fotos: Chris Steier

Trainer-Duo Knappmann/Zaskoku hat den Wunschkader beisammen. Einige Stammplätze sind vergeben, um den Rest wird es einen großen Konkurrenzkampf geben.

Christian Knappmann war von Beruf Stürmer. Seine einzige Währung waren Tore, mit denen zahlte er sein Gehalt zurück. Seine Angriffslust hat er auch in seinen neuen Job als Fußballtrainer mitgenommen. Also ging der Coach des SC Westfalia Herne auch bei der offiziellen Vorstellung des neuen Westfalenliga-Kaders forsch in die Offensive und wiederholte, was er schon mehrfach kundgetan hat. „Ganz klar: Wir wollen in die Oberliga“, redete er beim Thema „Saisonziel“ nicht um den heißen Brei herum.

Dafür habe man jetzt den richtigen Kader beisammen. „Wir haben schon in der Rückrunde teilweise begeisternden Fußball gespielt. Da haben wir auch gesehen, auf wen wir bauen können und von wem wir uns besser trennen“, erklärte er seine Vorgehensweise, die er mit seinem Co-Trainer Fatlum Zaskoku abgestimmt hat. „Wir haben alle Säulen unserer Mannschaft gehalten und tolle Jungs dazu geholt. Lumi (Zaskoku, d. Red.) und ich sind rundum zufrieden, jetzt müssen wir auch euch zufrieden machen“, sagte Knappmann Richtung Publikum.


SCW-Trainer Christian Knappmann (rechts) geht mit viel Zuversicht in die neue Saison. Links: Pressesprecher Benny Backes,
Mitte: Co-Trainer Fatlum Zaskoku


Jetzt sei jede Position doppelt gut besetzt – der Kampf um die Stammplätze soll die Spieler noch weiter beflügeln. „Im letzten Jahr haben wir doch gesehen, dass wir Ausfälle nicht immer kompensieren konnten“, begründete Co-Trainer Zaskoku die Größe des 24-er Kaders. „So kann sich auch im Training keiner hängen lassen, weil jedem einer im Nacken sitzt.“

Dass nicht jeder bei Null anfängt, auch daraus macht das Trainer-Duo kein Hehl. „Ein Trainer, der erzählt, er hätte keine Lieblingsspieler, die bei ihm einen Vertrauensvorschuss haben, ist ein Heuchler oder Lügner“, blieb Knappmann im Klartext-Modus – und nannte auch gleich zwei Spieler, die bei ihm einen Sonderstatus genießen: Marko Onucka und Fatmir Ferati. „Die sind beide gesetzt. Wir können froh sein, Stürmer dieser Klasse zu haben.“

Etwa die Hälfte der Stammplätze hat Knappmann gedanklich schon vergeben. Vermutlich gehören auch Angreifer Milko Trisic und Mittelfeldstratege Maurice Kühn dazu, zwei Spieler im besten Fußballalter, die schon zwei Ligen höher gespielt haben. Folgt man der Einteilung von Pressesprecher Benni Backes, der die Spieler gruppenweise vorstellte, sind auch Niklas Rieker und Maurice Haar im Abwehrzentrum nahezu konkurrenzlos. „Was Niklas kann, hat er schon im letzten Jahr gezeigt. Und Maurice ist genau der, den wir für die andere Position gesucht haben – auch ein Leuchtturm und dazu einer, der das Spiel mit links eröffnet“, so der Trainer.


Die "Neuen" am Schloss Strünkede: Oben v.l.: Justin Klein, Philipp Rößler, Maurice Haar, Ferat Mumcu, Milko Trisic, Maurice Kühn, Dejan Petrovic, Maurice Temme. Unten v.l.: Marvin Gies, Dustin Blum, Tim Göbel, David Wassmann, Nils Vespermann, Enes Kacar.

Zwei groß gewachsene Innenverteidiger seien auch aus taktischen Gründen wichtig. „Ich gehe davon aus, dass viele Mannschaften gegen uns sehr tief stehen und sich dann mit langen Bällen befreien. Um die abzufangen, brauchen wir einfach Größe“, erläutert Knappmann. An Selbstvertrauen mangelt es seinem designierten Abwehrchef jedenfalls nicht. „Unser Ziel ist der Aufstieg, klar. Aber mein Ziel ist es auch, die beste Abwehr der Liga zu haben“, sagte Rieker, und schickte noch eine Botschaft an die Konkurrenz. „Wir sind qualitativ so gut, dass wir oft zu Null spielen werden.“ Vor allem, wenn „Sechser“ wie Kühn, Zaskoku, Frederik Streit oder Robin Klaas davor aufräumen.

Größe im Zentrum, Tempo auf den Außenbahnen. Für die defensiven Positionen hat der SCW junge, gallige Kämpfer wie Maurice Temme und Philipp Rößler verpflichtet, dazu gibt es mit Sebastian Mützel für die linke Seite einen erfahrenen Spieler, der auch eine Führungsrolle einnehmen soll. Und auch Tim Kosien, der mit Außenmeniskusschaden noch einige Wochen ausfällt, ist noch nicht abgeschrieben. Auch die offensiven Außenpositionen sind doppelt besetzt.

Der SC Westfalia fühlt sich stark, die Stimmung im Team ist gut, alle schwärmen von einer „geilen Truppe“. Wird Zeit, dass die Saison anfängt und Taten folgen. Wenn die Konkurrenz denn nicht vorher schon das Handtuch wirft.


Quelle: WAZ Herne | Wolfgang Volmer

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