PRESSE

Westfalia Herne bezwingt den DSC Wanne-Eickel
 

15.08.16

Mit 2:1 hat Fußball-Westfalenligist SC Westfalia Herne das Derby zum Saisonauftakt gegen den DSC Wanne-Eickel gewonnen.

Christian Knappmann, der Trainer des SC Westfalia Herne, ließ sich für einen kurzen Moment gerne feiern. Im Herner Vereinsheim bejubelten sie ihn nach dem 2:1 (0:0)-Sieg über den DSC Wanne-Eickel mit „Meistertrainer, Meistertrainer“-Sprechchören.

Dass es bis Saisonende noch die Kleinigkeit von 29 Spieltagen hin ist, schien in diesem Moment in der Partystimmung der Westfalia-Anhänger nur ein unbedeutendes Detail. Immerhin Teil eins (von 30) auf dem Weg zum Aufstieg ist dem selbsternannten Liga-Favoriten gelungen: Das Derby gegen den DSC Wanne-Eickel ging vor 850 Zuschauern an die Westfalia.

Zwei Treffer von Dejan Petrovic, der jeweils lange Bälle von Fatmir Ferati (75.) und Enes Kaya (86.) verwertete, sicherten den Hernern die ersten drei Zähler und den Applaus im Vereinsheim. In den vorherigen 90 Minuten (plus sechs Nachspielzeit) hatte Knappmann jedoch auch andere Töne vernommen: „Es gab während des Spiels auf der Tribüne einige, die geschimpft haben wie die Rohrspatzen. Sie sollen wissen: Wir sind nicht kleinzukriegen.“ Für Knappmann, der bei aller Feierlaune das große Ganze nicht aus den Augen verlor, ist dies das „Credo für die restlichen 29 Spiele“. Es sah allerdings eine ganze Zeitlang so aus, als könne dem DSC Wanne-Eickel genau dieses Kleinkriegen zum Auftakt der Spielzeit 2016/17 im Stadion am Schloss gelingen. In einem im Laufe der zweiten Halbzeit hektischer werdenden Derby waren die Wanne-Eickeler in Führung gegangen, hatten Chancen, den zweiten Treffer nachzulegen. Aber die Herner lenkten das Spiel dann doch noch in ihre Richtung.

In einer ausgelichenen, von Beginn an mit kämpferischen Elementen geschmückten ersten Halbzeit kamen beide Teams ihrem ersten Treffer der neuen Spielzeit nah. Die besten Chancen hatten jeweils per Kopf Josse Gerick (22.) nach Vorbereitung von Peter Rios für die Wanne-Eickeler sowie für Herne Justin Klein, dessen Flugkopfball nach Flanke von Maurice Temme knapp am Pfosten vorbei flog (39.). Kurz vor der Pause parierte im Westfalia-Tor Benjamin Carpentier einen Schuss von Robin Dieckmann (44.).


In der ersten Hälfte brannte es oft im Wanner Strafraum. Hier geht Justin Kleins Kopfball knapp daneben.

Nach dem Wechsel folgte die stärkste Phase der Wanne-Eickeler, und sie gingen in Führung. Bei der Szene im Westfalia-Strafraum mit Wannes Josse Gerick reklamierten die Herner Pressschlag, Schiedsrichter Lennart Brüggemann entschied auf Strafstoß. Peter Rios (60.) verwandelte sicher zu Wannes 1:0. Rund um diese Szene hatte Robin Dieckmann (58./abgeblockt, 65./gehalten von Carpentier) mit Schüssen Chancen auf einen weiteren Treffer. Aber der fiel nicht – und die Herner spielten sich mit langen Bällen nach vorne, am Ende zweimal erfolgreich.

Schlusspunkt des Spiels, nach sechs Minuten Nachspielzeit wegen Verletzungspausen (Christian Melchner und Philipp Severich wurden auf Wanner Seite länger behandelt), war noch eine Gelb-Rote Karte gegen Marvin Rathmann (90.+3) nach einem Zweikampf mit Marco Onucka.


Fatmir Feratis (rechts) Freistoß trifft nur die Latte.

Angesichts des Lärmpegels im Westfalia-Vereinsheim beendete DSC-Trainer Holger Flossbach sein Fazit für die Pressekonferenz vorzeitig, nachdem er einige Male unterbrochen worden war. Über das Spiel nach der Pause sagte er lediglich: „In der zweiten Halbzeit schießt Herne zwei Tore, wir eins. Dann war Schluss.“ Kann man so sagen.

Am Freitag vor dem Spiel hatte Christian Knappmann, Trainer des SC Westfalia Herne, übrigens noch speziell Enes Kaya gelobt. Der wusste schon, dass er nicht auflaufen würde, „hat aber am Donnerstag im Training richtig was angeboten“, so Knappmann. Und auch am Sonntag im Spiel gegen den DSC Wanne-Eickel lieferte er und bereitete, in der 62. Minute eingewechselt, den 2:1-Siegtreffer durch Dejan Petrovic vor. Auch der Torschütze war von der Bank aus ins Spiel gekommen. Ob’s Spaß gemacht hat – keine Frage: „Derby gegen den DSC, ich treffe, wir gewinnen.“ Und der Start mit einem Sieg sei nun mal enorm wichtig, da sei auch egal, wer die Tore schieße. Allerdings, so Petrovic: „In der Vorbereitung habe ich zehn Tore gemacht, heute zwei. Das kann gerne so weitergehen.“


Nach dem Sieg das "Ufta" mit den Fans.                                                                                                     Fotos: J. Henrich

Zerknirschter natürlich die Stimmung beim DSC. Kapitän Torsten Stondzik ärgerte sich vor allem darüber, dass die Wanne-Eickeler die beiden langen Bälle zu Torschütze Petrovic gelangen ließ: „Selbst schuld“, so Wannes Spielführer.


SC Westfalia 04 Herne - DSC Wanne-Eickel 2:1 (0:0)

Tore: 0:1 Rios (60./FE), 1:1 Petrovic (75.), 2:1 Petrovic (86.).

Westfalia: Carpentier - Temme (62. Kaya), Klaas, Streit (56. Rieker), Klein (62. Petrovic), Kühn, Onucka, Mützel, Rößler, Zaskoku, Ferati.

DSC: Kuck - Stondzik, Rios, Melchner, Lorentzen (87. Träptau), Kasumi, Gerick, Severich (87. Özkan), Dieckmann, Rathmann, Juskowiak (46. Nolte).


Quelle: WAZ Herne | Stephan Falk
 

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