PRESSE

Westfalia stürmt an die Spitze
 

29.08.16

Herner begeistern ihre Fans bei tropischer Hitze mit Tempofußball und lassen Lennestadt beim 4:0 keine Chance. Ferati trifft doppelt.

Seit Sonntagnachmittag steht der SC Westfalia Herne da, wo er auch am Saisonende stehen will und wo er nach Ansicht seines Trainers Christian Knappmann auch hingehört: Auf Platz eins der Westfalenliga. Nach dem dritten Sieg im dritten Spiel führen die Herner als einziges Team mit maximaler Punkteausbeute die Tabelle an. Zu Recht.

Dem Aufsteiger aus Lennestadt jedenfalls waren die Herner um mindestens eine Spielklasse überlegen. Nachdem sie gleich zu Beginn eine Schrecksekunde überstanden hatten, als der für Carpentier ins Tor gerückte David Wassmann nach einem Konter gegen den freistehenden Bivolaku das 0:1 verhinderte, beherrschten die Herner Spiel und Gegner, hebelten die Gäste-Deckung immer wieder mit langen Diagonalbällen oder schönen Kombinationen aus und hätten durchaus noch drei, vier Tore mehr machen können.


Es brannte oft lichterloh im Lennestädter Strafraum.                                                                                    Foto: J. Henrich

Das hätte auch den gut 300 Zuschauern geschmeckt, und dennoch hatte diesmal niemand was zu mosern. „Super, klasse, wunderbar“: So häufig wie gestern waren diese Vokabeln am Schloss schon lange nicht mehr zu hören. Das bekam auch Christian Knappmann mit, der trotz tropischer Hitze auf der Trainerbank wieder voll aus sich herausging. „Es war ein schönes Gefühl, mal mit Applaus in die Halbzeit zu gehen und auch mit Beifall verabschiedet zu werden. Das war für mich das Wichtigste an diesem Spiel.“

Das Fehlen jeglicher Spannung ließ sich da leicht verschmerzen. Denn schnell war klar, dass dem Titelanwärter vom Aufsteiger keine Gefahr drohte. Dazu trug das frühe 1:0 bei, das Milko Trisic nach herrlichem Diagonalball von Sebastian Mützel erzielte (5.). Nach perfekter Ballmitnahme zog Trisic aus 20 Metern flach ab – vielleicht nicht ganz unhaltbar für Lennestadts Keeper Kevin Schulte.

Doch der Ball landete im Netz, und Herne setzte gleich nach. Nur eine Minute später tanzte Marko Onucka die halbe FCL-Abwehr aus, aber sein Rückpass fand keinen Abnehmer. Von Knappmann lautstark angetrieben, berannte der SCW permanent das Gäste-Tor. Dennoch dauerte es bis zur 29. Minute, ehe erneut gejubelt werden durfte. Dejan Petrovic lauerte an der Abseitsgrenze, nahm Maurice Kühns Steilpass geschickt mit und versenkte die Kugel flach zum 2:0.

Wenig später hakte die Abseitsfalle der Gäste erneut, doch frei vor dem Kasten scheiterte Petrovic am Torhüter. Die nachfolgende Ecke führte dann aber doch zum 3:0. Kurz ausgeführt, kam der Ball über Onucka und Zaskoku zu Fatmir Ferati, der aus spitzem Winkel die Lücke erspähte. Kühn und der nun groß aufspielende Ferati mit einem Freistoß hätten in der Nachspielzeit der ersten Hälfte sogar noch erhöhen können.


Marko Onucka lässt gleich drei Gegenspieler stehen und zieht zum Tor.                                                      Foto: J. Henrich

In der zweiten Halbzeit mühte sich der SCW, das Tempo hoch zu halten, und erhöhte durch Ferati schnell auf 4:0. Lennestadt war nur noch um Schadensbegrenzung bemüht und erweckte damit wohl das Mitleid des rein weiblichen Schiedsrichter-Trios. Mehrere fragwürdige Abseitsentscheidungen und ein verweigerter Elfmeter nach Foul an Rieker verhinderten einen höheren Erfolg. Aber damit konnten die Herner gestern leben.


SC Westfalia 04 Herne - FC Lennestadt 4:0 (3:0)

Tore: 1:0 (5.) Trisic, 2:0 (29.) Petrovic, 3:0, 4:0 (39., 55.) Ferati.

SCW: Wassmann - Rößler, Rieker, (71. Mumcu), Zaskoku, Mützel - Klaas (46. Klein), Kühn - Trisic, Ferati, Petrovic (55. Vespermann) - Onucka.

SR: Kathrin Heimann (Gladbeck). Zuschauer: 300


Quelle: WAZ Herne | Wolfgang Volmer
 

Fotoalbum J. Henrich

SCW-TV: "4:0 gegen Lennestadt! Spitzenreiter"