Herner begeistern ihre
Fans bei tropischer
Hitze mit Tempofußball
und lassen Lennestadt
beim 4:0 keine Chance.
Ferati trifft doppelt.
Seit Sonntagnachmittag
steht der SC Westfalia
Herne da, wo er auch am
Saisonende stehen will
und wo er nach Ansicht
seines Trainers
Christian Knappmann auch
hingehört: Auf Platz
eins der Westfalenliga.
Nach dem dritten Sieg im
dritten Spiel führen die
Herner als einziges Team
mit maximaler
Punkteausbeute die
Tabelle an. Zu Recht.
Dem Aufsteiger aus
Lennestadt jedenfalls
waren die Herner um
mindestens eine
Spielklasse überlegen.
Nachdem sie gleich zu
Beginn eine
Schrecksekunde
überstanden hatten, als
der für Carpentier ins
Tor gerückte David
Wassmann nach einem
Konter gegen den
freistehenden Bivolaku
das 0:1 verhinderte,
beherrschten die Herner
Spiel und Gegner,
hebelten die
Gäste-Deckung immer
wieder mit langen
Diagonalbällen oder
schönen Kombinationen
aus und hätten durchaus
noch drei, vier Tore
mehr machen können.

Es brannte oft
lichterloh im
Lennestädter Strafraum.
Foto: J. Henrich
Das hätte auch den gut
300 Zuschauern
geschmeckt, und dennoch
hatte diesmal niemand
was zu mosern. „Super,
klasse, wunderbar“: So
häufig wie gestern waren
diese Vokabeln am
Schloss schon lange
nicht mehr zu hören. Das
bekam auch Christian
Knappmann mit, der trotz
tropischer Hitze auf der
Trainerbank wieder voll
aus sich herausging. „Es
war ein schönes Gefühl,
mal mit Applaus in die
Halbzeit zu gehen und
auch mit Beifall
verabschiedet zu werden.
Das war für mich das
Wichtigste an diesem
Spiel.“
Das Fehlen jeglicher
Spannung ließ sich da
leicht verschmerzen.
Denn schnell war klar,
dass dem Titelanwärter
vom Aufsteiger keine
Gefahr drohte. Dazu trug
das frühe 1:0 bei, das
Milko Trisic nach
herrlichem Diagonalball
von Sebastian Mützel
erzielte (5.). Nach
perfekter Ballmitnahme
zog Trisic aus 20 Metern
flach ab – vielleicht
nicht ganz unhaltbar für
Lennestadts Keeper Kevin
Schulte.
Doch der Ball landete im
Netz, und Herne setzte
gleich nach. Nur eine
Minute später tanzte
Marko Onucka die halbe
FCL-Abwehr aus, aber
sein Rückpass fand
keinen Abnehmer. Von
Knappmann lautstark
angetrieben, berannte
der SCW permanent das
Gäste-Tor. Dennoch
dauerte es bis zur 29.
Minute, ehe erneut
gejubelt werden durfte.
Dejan Petrovic lauerte
an der Abseitsgrenze,
nahm Maurice Kühns
Steilpass geschickt mit
und versenkte die Kugel
flach zum 2:0.
Wenig später hakte die
Abseitsfalle der Gäste
erneut, doch frei vor
dem Kasten scheiterte
Petrovic am Torhüter.
Die nachfolgende Ecke
führte dann aber doch
zum 3:0. Kurz
ausgeführt, kam der Ball
über Onucka und Zaskoku
zu Fatmir Ferati, der
aus spitzem Winkel die
Lücke erspähte. Kühn und
der nun groß
aufspielende Ferati mit
einem Freistoß hätten in
der Nachspielzeit der
ersten Hälfte sogar noch
erhöhen können.

Marko Onucka lässt
gleich drei Gegenspieler
stehen und zieht zum
Tor.
Foto: J. Henrich
In der zweiten Halbzeit
mühte sich der SCW, das
Tempo hoch zu halten,
und erhöhte durch Ferati
schnell auf 4:0.
Lennestadt war nur noch
um Schadensbegrenzung
bemüht und erweckte
damit wohl das Mitleid
des rein weiblichen
Schiedsrichter-Trios.
Mehrere fragwürdige
Abseitsentscheidungen
und ein verweigerter
Elfmeter nach Foul an
Rieker verhinderten
einen höheren Erfolg.
Aber damit konnten die
Herner gestern leben.
SC Westfalia 04 Herne -
FC Lennestadt 4:0 (3:0)
Tore: 1:0 (5.) Trisic,
2:0 (29.) Petrovic, 3:0,
4:0 (39., 55.) Ferati.
SCW: Wassmann - Rößler,
Rieker, (71. Mumcu),
Zaskoku, Mützel - Klaas
(46. Klein), Kühn -
Trisic, Ferati, Petrovic
(55. Vespermann) -
Onucka.
SR: Kathrin Heimann
(Gladbeck). Zuschauer:
300
Quelle:
WAZ Herne
| Wolfgang Volmer
Fotoalbum J. Henrich
SCW-TV: "4:0 gegen
Lennestadt!
Spitzenreiter"