Mit 4:1 besiegte
Fußball-Westfalenliga-Spitzenreiter
SC Westfalia Herne den
SC Neheim.
Westfalia Herne
marschiert. Auch nach
dem fünften
Westfalenligaspiel kamen
die Herner als Sieger
vom Platz und grüßen
weiter mit maximaler
Punktzahl von der
Tabellenspitze. Das
klare Ergebnis gaukelt
allerdings eine
Überlegenheit vor, die
auf dem Platz nicht zu
sehen war. Im Gegenteil.
Wie von Trainer
Christian Knappmann
prophezeit, erwies sich
der Aufsteiger aus dem
Sauerland als gut
organisierter und
äußerst unbequemer
Gegner, der mit etwas
Glück durchaus etwas vom
Schloss hätte mitnehmen
können. Dass der Sieg
der individuell
stärkeren Gastgeber
letztlich aber verdient
war, darüber gab es
keine zwei Meinungen.
Das räumte auch Neheims
Coach Alexander
Bruchhage ein. „Meine
Mannschaft hat über 60
Minuten eine taktisch
und defensiv
hervorragende Leistung
abgeliefert“, lobte er.
„Nur haben wir leider
die Räume nicht genutzt,
die Herne uns geboten
hat, und unsere
Überzahlsituationen
katastrophal
ausgespielt.“

In der ersten
Spielhälfte blieb der
SCW ohne Torerfolg.
Foto: J. Henrich
Entschieden wurde das
Spiel binnen weniger
Sekunden in der 60.
Minute. Herne zeigte
nach seinem erfolglosen
Anrennen in der ersten
Hälfte Nerven, verlor
mehr und mehr die
Spielkontrolle und
leistete sich
ungewöhnlich viele
Ballverluste. Und hatte
Glück, dass ein vom frei
stehenden Jonas Schmidt
nicht voll getroffener
Ball aus acht Metern von
der Lattenunterkante
zurück ins Feld sprang.
Im direkten Gegenzug
schickte Fatmir Ferati
den eingewechselten
Dennis Gumpert in die
Gasse, und dessen
scharfe Flanke drückte
Marko Onucka mit der
Brust zur umjubelten
Herner Führung in die
Maschen.
„Nach dem 1:0 sind dann
bei uns alle Knoten
geplatzt und wir haben
flüssiger gespielt“,
durfte sich auch
Knappmann langsam wieder
entspannen. Seine Elf
nutzte den
Wirkungstreffer, setzte
sofort nach und kam
durch Onuckas
25m-Fackel, die Torwart
Schröter mit Mühe
entschärfte, und Feratis
schlitzohrigen Versuch
aus 30 Metern dem 2:0
ganz nahe. In der 70.
Minute war es dann so
weit: Der lauffreudige
Justin Klein, dessen
Hereinnahme das
SCW-Spiel sehr belebte,
wühlte sich mit zwei
Pressschlägen durchs
Mittelfeld, Ferati
übernahm und spielte
sofort zu Onucka, der
den Keeper ausguckte und
eiskalt vollstreckte.
Damit war ein wehriger
Gegner geknackt. Maurice
Kühn krönte seine starke
Partie mit einem
Kopfballtor zum 3:0,

Maurice Kühns
Kopfballtor zum 3:0 in
der 80. Minute.
Foto: J. Henrich
ehe Kunstschütze Ferati
einen Freistoß um die
Mauer ins Eck zirkelte.

Fatmir Feratis
Freistoßtreffer in der
83. Spielminute.
Foto: Cib
Der Gegentreffer in der
Schlussphase tat nichts
mehr zur Sache und
belohnte die Gäste für
starke 60 Minuten, in
denen sie nur wenige
Chancen der
feldüberlegenen Herner
zugelassen hatten. Sie
zogen sich weit zurück
und machten die Räume
eng, so dass der SCW
kein Tempo aufnehmen
konnte. Da Onucka hart
bekämpft und Ferati oft
zugestellt wurde,
entwickelte der SCW nur
bei einigen Standards
und bei Distanzschüssen
Gefahr. Dejan Petrovics
Flatterball konnte
Schröter noch abwehren,
bei Feratis verdecktem
Flachschuss aus 26
Metern half ihm der
Pfosten (39.), Sekunden
später lenkte Kühn einen
Ferati-Freistoß knapp am
langen Eck vorbei. Damit
wurde es ein
Geduldsspiel – mit dem
besseren Ende für die
bessere Mannschaft.
SC Westfalia 04 Herne -
SC Neheim 4:1 (0:0)
Tore: 1:0, 2:0 (60./70.)
Onucka, 3:0 (80.) Kühn,
4:0 (83.) Ferati, 4:1
(88.) Rengshausen.
SCW: Carpentier - Rößler,
Kühn, Haar, Temme (46.
Klein) - Klaas (71.
Rieker), Zaskoku -
Trisic, Ferati, Onucka -
Petrovic (52. Gumpert).
SR: Patrick Holz
(Münster).
Zuschauer: 380.
Quelle:
WAZ Herne
| Wolfgang Volmer
Fotoalbum J. Henrich