Westfalia Herne
verabschiedet sich mit
einem spektakulären
6:1-Sieg über Kirchhörde
aus der Westfalenliga.

Überraschung: Das
Stadion am Schloss
Strünkede firmiert jetzt
unter "German Flavours
Park"
Foto©Cib
„Aus Tradition wird
Zukunft“: So stand es
auf zwei großen
Transparenten, mit denen
die Herner Fans vor dem
letzten
Westfalenliga-Auftritt
des SC Westfalia ihre
Meistermannschaft
empfingen. Es ist ein
passendes Motto für
einen Verein, dem die
ruhmreiche Vergangenheit
mitunter auch zur Last
wurde, der jetzt
hoffnungsfroh
durchstartet in die
Zukunft und es dabei
nicht vergisst, die
Gegenwart zu genießen.
Auch nach der
Eingangs-Choreographie
im Mittelblock der
Tribüne feierten die
Fans mit mancherlei
Schabernack den
Wiederaufstieg in die
Oberliga und besonders
ihren „Meistertrainer,
Meistertrainer.“

"Aus Tradition wird
Zukunft" - Die SCW-Fans
feiern ihr Meisterteam.
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Das spektakulärere Fest
aber fand eindeutig auf
dem Rasen statt, der
sich an seinem letzten
Tag von seiner besseren
Seite zeigte. „Weil die
Stadt dankenswerter
Weise diesmal nicht
gemäht hat, waren die
Halme länger und es sind
nicht so viele Bälle
versprungen“, freute
sich Trainer Christian
Knappmann. Denn so wurde
auch auf eigenem Platz
endlich mal wieder
deutlich, dass der SCW
einige richtig gute
Fußballer in seinen
Reihen hat. Wie Kapitän
Fatlum Zaskoku das Spiel
lenkte, wie er Rhythmus
und Tempo bestimmte, das
hatte Klasse. Und sein
Zusammenspiel mit
Edeltechniker Fatmir
Ferati bescherte den 300
zahlenden Zuschauern
etliche Situationen zum
Zungeschnalzen.
Das lag natürlich auch
daran, dass es für beide
Mannschaften um nichts
mehr ging, so dass die
Zweikämpfe nicht mit
voller Intensität und
Härte geführt wurden.
Vom Anpfiff an
übernahmen die Herner
die Initiative und
erspielten sich Chancen
im Minutentakt. War
Justin Kleins Heber noch
auf dem Netz gelandet
(1.), so führte die
zweite Möglichkeit zur
Führung: Kevin Steuke
hatte eine seiner
zahlreichen gefährlichen
Flanken auf den zweiten
Pfosten geschlagen,
Kleins Direktabnahme
trudelte Richtung Tor,
Marcel Ramsey stocherte
nach und gab dem Ball
den letzten Dreh (4.).
Keine 60 Sekunden hatte
Hernes Mittelstürmer die
Chance zu einem
Doppelschlag, doch sein
Kopfball flog knapp am
langen Eck vorbei.
Auch danach drückten die
Hausherren auf den
zweiten Treffer. Bei
Feratis 20m-Schuss (7.),
Kleins Versuch vom
rechten Strafraumeck
(9.) Zaskokus von Ferati
per Absatzkick
vorgelegtem Linksschuss
(14.), Feratis
20m-Freisoß an die Latte
(15.) oder seinem Volley
(17.) fehlte nicht viel
zum 2:0. Bei so viel
Sturm und Drang
schlichen sich aber auch
kleine Fehler ein. So
traf Torwart Pascal
Königs nach Dino
Dzaferoskis zu kurzem
Rückpass den Ball nicht
richtig, so dass Mücahit
Deniz mit seinem Versuch
von der Mittellinie fast
Erfolg gehabt hätte
(12.). Und nach einem
Ballverlust in der
Vorwärtsbewegung musste
Königs Kopf und Kragen
riskieren, um Deniz den
Ball vom Fuß zu fischen
(19.).
Mitte der ersten Hälfte
war es der agile und
zielstrebige Ramsey, der
die meisten Akzente
setzte. Aber weder mit
seinem Kopfball aus
Nahdistanz, den Keeper
Raab abwehrte, noch mit
zwei Schlenzern hatte
der Herner Sturmführer
Erfolg. Stattdessen lag
plötzlich die Kugel im
anderen Netz. Dzaferoski
ließ Maranca bei einem
langen Ball im Rücken
entwischen, und der
KSC-Angreifer ließ sich
nicht zweimal bitten.

Eine von vielen
Torchancen einer
formidabel aufspielenden
Westfalia.
Foto©Cib
Vieles stimmte an dieser
ersten Hälfte, nicht
jedoch das Ergebnis.
Aber das korrigierten
die Herner gleich nach
Wiederbeginn. Ein
Doppelschlag durch
Ferati und Ramsey
entschied die Partie,
danach war’s ein
Schaulaufen des Meisters
mit Tempo, Technik,
Tricks und tollen Toren.
Nach Kevin Steukes 6:1
pfiff Florian Visse gar
nicht mehr an, und die
Fans stürmten den Platz,
um mit Trainer und
Spielern den Aufstieg
gebührend zu feiern.

Ein "typischer Ferati":
Fatmir Ferati zirkelt
einen Freistoß genau in
den Winkel! 2:1 für den
SCW!
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Keine Spur von
Sommerkick
Zufrieden wischte sich
Christian Knappmann
wenig später die Spuren
einer Bierdusche aus dem
Gesicht. „Das hatte
heute nichts mit
Sommerkick zu tun. Wir
wollten den Fans noch
mal was zeigen, und die
Jungs haben komplett
abgeliefert“, lobte der
Meistertrainer. „Die
erste Halbzeit war schon
gut, in der zweiten
waren wir extrem
spielfreudig und hätten
auch zweistellig
gewinnen können.“

Geschafft! Tschüss
Westfalenliga! Oberliga
- wir kommen!
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Ein Stück Tradition
stirbt! Tschüss
Rasenplatz!
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Quelle:
RevierSport | Wolfgang
Volmer
SC Westfalia 04 Herne -
Kirchhörder SC 6:1 (1:1)
Tore: 1:0, 3:1 (4./49.)
Ramsey, 1:1 (37.)
Maranca, 2:1, 4:1, 5:1
(47./64./72.) Ferati,
6:1 (90.) Steuke
SCW: Königs - Rößler,
Dzaferoski (52. Streit),
Kühn (59. Klaas), Temme
- Gies (59. Vespermann),
Zaskoku - Ferati -
Klein, Ramsey, Steuke.
SR: Florian Visse
(Recke)
Zuschauer: 300
SCW-TV:
"6:1 gegen Kirchhörde
- Tschüss Westfalenliga"